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Flüchtlinge – FDP weist auf Auswirkungen für Schulen und Kindergärten hin

Jürgen Kammel

Bisher gingen alle Experten aufgrund der demografischen Entwicklung von sinkenden Schülerzahlen und entsprechend geringerem Raumbedarf aus. Und so hat man sogar eine Grundschule (Freie Buschstraße) geschlossen.

 

Durch die steigende Zahl an Flüchtlingen sieht plötzlich alles anders aus: Unter den für 2015 erwarteten 800.000 bis 1 Million Flüchtlingen sind etwa ein Drittel Kinder, die zusätzlich in die Schulen aufgenommen werden müssen. Sie sind auch dann schulpflichtig, wenn über die Asylanträge ihrer Eltern noch nicht entschieden wurde. Zusätzlich wird der Familiennachzug für weitere Kinder sorgen, denn bisher sind oft nur die Väter oder Brüder nach Deutschland gekommen. Ein großer Teil der Flüchtlinge ist unter 25 Jahren und so muss in den nächsten Jahren mit Nachwuchs gerechnet werden.

Ratsmitglied Jürgen Kammel: „Das hat erhebliche Auswirkungen auf Schulstrukturen, Raumbedarf, Lehrerversorgung usw. Auch hinsichtlich der Versorgung mit Plätzen in Kindertagesstätten ist dies von großer Relevanz.“

Vor diesem Hintergrund fragt die FDP die Verwaltung, ob ihr bewusst ist, dass die bisherigen Prognosen und die darauf beruhenden Planungen schon kurzfristig nicht mehr realistisch sein werden und wie sie darauf zu reagieren gedenkt. Schon kurzfristig werden z.B. Räume für zusätzlich zu bildende Eingangs- oder Vorbereitungsklassen für Kinder und Jugendliche notwendig, die zunächst einmal Deutsch lernen müssen.

Anfrage vom 23.09.2015

Die FDP-Fraktion Sankt Augustin stellt folgende Anfrage an den Rat der Stadt Sankt Augustin

Änderung der Prognosen für Schulen und Kindergärten aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen

Alle bisherigen Schülerprognosen sind aufgrund der demografischen Entwicklung von sinkenden Zahlen ausgegangen.

Bei den derzeit für 2015 erwarteten 800.000 bis 1 Million Flüchtlinge und Asylbewerber ist davon jedoch auszugehen, dass darunter mindestens ein Drittel Kinder und Jugendliche sind, die zusätzlich in das deutsche Bildungssystem aufgenommen werden müssen. Diese Kinder und Jugendlichen sind auch dann schulpflichtig, wenn über die Asylanträge ihrer Eltern noch nicht entschieden wurde.

Die Hälfte der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge ist unter 25 Jahre alt, daher ist hier in den nächsten Jahren mit Nachwuchs zu rechnen. Zudem wird der Familiennachzug für Nachschub an Kindern und Jugendlichen sorgen, denn bisher sind häufig nur die Väter oder Brüder als Flüchtlinge in Deutschland angekommen.

Auch in den nächsten Jahren wird mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen sein.

Auch wenn genaue Prognosen natürlich aufgrund der ungewissen und zum Teil kaum vorhersehbaren Zahlenentwicklung sehr schwierig sind, so ist doch klar, dass nun mit einem Schülerzuwachs über einen längeren Zeitraum zu rechnen ist. Die bisherigen Schülerprognosen müssen somit überarbeitet und neu gedacht werden. Das hat erhebliche Auswirkungen auf Schulstrukturen, Raumbedarf, Lehrerversorgung usw.

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

1.Ist der Schulverwaltung bewusst, dass die bisherigen Schülerprognosen und die darauf beruhenden Planungen für Schulentwicklung, Raumbedarf etc. schon kurzfristig nicht mehr realistisch sein werden?

2.Wie bereitet sich die Verwaltung auf den Schulbesuch vieler zusätzlicher Schüler und Jugendlichen vor?

3.Ist an Grundschulen und weiterführenden Schulen Raum für zusätzlich zu bildende Eingangs- oder Vorbereitungsklassen für Kinder und Jugendliche vorhanden, die zunächst einmal Deutsch lernen müssen? Wie kann dieser Raumbedarf ggfs. befriedigt werden?

4.Ist der Verwaltung bekannt, ob es in Sankt Augustiner Schulen bereits Angebote mit Zusatzklassen für Flüchtlinge gibt? Falls ja, bitte Mitteilung, an welchen Schulen.

Auch hinsichtlich der Versorgung mit Plätzen in Kindertagesstätten ist diese Problematik von großer Relevanz. Daher bitten wir zusätzlich um Beantwortung nachfolgender Fragen:

1.Plant die Verwaltung eine Veränderung der Kindergartenbedarfsplanung aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen?

2.Kann künftig sichergestellt werden, dass sowohl städtische als auch private Träger Flüchtlingskinder aufnehmen?

3.Wie sollen die Flüchtlingskinder vernünftig in den Kindertageseinrichtungen integriert und in Bezug auf den Spracherwerb gefördert werden?


FDP Sankt Augustin News vom 24.09.2015